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Brennende Themen

Plamper und Dorn

Ich las „Deutsch, nicht dumpf“ von Thea Dorn und „Das neue Wir“ von Jan Plamper. In beiden Artikeln geht es nicht nur darum, was die deutsche Identität enthält, aber im größeren Sinne ob es eine deutsche Kultur überhaupt gibt. Die Artikeln haben relativ unterschiedliche Perspektive, und ich glaube dass die Autoren selbst erklären würden, dass sie nicht sehr vieles gemeinsam haben. Nichtsdestotrotz könnte man meine Meinung nach von ihren Äußerungen einen Kompromiss ableiten. Thea Dorn spricht von einer allgemeinen deutschen Identität, dass nicht von dieser oder jener Eigenschaft abhängig ist, sondern dass es eine bestimmte Plastizität besitzt. Man muss keine bestimmte Voraussetzung erfüllen, bevor man als Deutsch wahrgenommen wurde. Dorn behauptet, von Aspekt her hat die deutsche Kultur vieles gemeinsam mit anderen Kulturen, wie zum Beispiel Liebe zur Wald, Fußballbessenheit, Bierfaszination, usw. Manche dieser Elemente, z.B. Fußball, waren selbst früher nicht deutsch, aber wurden später akzeptiert und mit deutscher Identität miteinbezieht. Das heißt, es gibt zwar eine deutsche Kultur, aber es ist nicht so eingegrenzt wie manche Rechtspolitiker sich wünschten. Auf der anderen Seite, schreibt Plamper vom Problem der Fremdheit in Deutschland. Er behauptet, dass die alte Konzeption von Deutschsein viel zu eingegrenzt war, und benötigt nicht nur die Akkulturation eingewanderten Personen, sondern auch ein gewisses Aussehen, um als Deutsch wahrgenommen zu werden. Er verehrt in diesem Sinne die Salatschüßelpolitik der USA, worin es darum geht, die verschiedenen Kulturen als Zusätze zu einer einheitlichen Nationalkultur, die versucht, die eine Subkultur nicht als niederwertiger als die andere. Er argumentiert, dass diese Art Kulturpolitik eine Geschichte in Deutschland hat, insbesondere bezüglich der Vertriebene, die aus den ehemaligen Reichsgebieten in Nachkriegspolen, Nachkreidssowjetunion und Nachkriegstschechoslowakei.

Die beide Texte werden im modernen Deutsch geschrieben, aber nicht umgangssprachlich. Es wird nicht besonders formell geschrieben, und Amerikanismen, wo nötig, werden benutzt. Meines Erachtens scheinen die zwei Artikel von dem Stil her viel gemeinsam zu haben, und die Sprache an sich unterscheidet sich nicht zu viel zwischen den Artikeln. In beiden Artikeln werden vorschriftsmäßige Grammatik und Wortwahl benutzt. Dorn war ein bisschen „literarischer“ im Sinne von Einsetzung von Metaphern und Ausdrucksweisen.

By elliswi

ist im achten Semester bei Dickinson College. Er studiert Germanistik und Internationale Politik mit Schwerpunkt Ostasien. Er interessiert sich für Deutsch erstens weil er sich generell für Sprache interssiert, und zweitens weil er seit langem deutsche Freunde hatte, und will mit ihnen in ihrer Muttersprache unterhalten können. Er denkt noch darüber nach, was er nach seinem Abschluss studieren will.

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