Meine Erfahrungen mit der deutschen Sprache

„Sie können aber sehr gut Deutsch sprechen.“

„Du sprichst Deutsch sogar besser als ich.“

„Aber nur Muttersprachler unterrichten
Deutsch als Fremdsprache, oder?“

„Ich bin mir nie sicher, ob das, was du sagst,
falsch ist oder einfach Schwäbisch.“

„Können Sie kein Deutsch?!“

Im Laufe der Jahre wurde mir wegen meiner Deutschkenntnisse gelobt, getadelt und gerügt. Die Momente der Kritik bleiben länger im Gedächtnis haften als die des Lobs. Leider. Ich kann mich aber nicht an einer Zeit erinnern, in der ich nicht gerne diese Sprache spreche, denke, höre und lese. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich nicht damit frustriert bin. Mir fällt es besonders schwer das „Ü“ auszusprechen, akademisches Deutsch zu formulieren und die passenden Artikel zu Substantiven zu merken. Wortstellung, Konjugation und alltägliches Deutsch habe ich mir angewohnt. Die perfekte und komplette Aneignung der Sprache bleibt mir aber einfach enthalten. Statt mich zu beschweren, merke ich lieber, dass ich genau deswegen an einiges gewinne. Ich erkenne täglich Aspekte meiner ersten Sprache Englisch, die ich sonst nie merken würde. Ich bin gegenüber Menschen, die eine Sprache lernen toleranter, mehr noch ich habe vor ihnen Respekt. Ich spiele viel lieber mit Wörtern und Ideen auf Deutsch, denn ich erwarte von mir selbst nicht das Gleiche wie auf Englisch. Ich freue mich also auf weitere Unsicherheiten und Fehler, auf die Entdeckung neuer Wörter (Lagerkoller und hamstern) und auf Begegnungen mit anderen, die genauso viel Spaß an der deutschen Sprache haben wie ich.

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