Über Silvia Szymanskis Roman, Kein Sex mit Mike, findet sich nur wenig Information online, dagegen kann man einiges über Szymanski lesen. Sie stammt aus einem kleinen Dorf bei Aachen, wo sie später auch an einer Hochschule, Germanistik und Kunstwissenschaften studiert. Nach ihrer Musikkarriere begann sie in den 90er Jahren Romane zu schreiben. Kein Sex mit Mike ist ihre zweite Veröffentlichung, die 1999 erschien. 

Kein Sex mit Mike ist ein erotischer Roman, welcher das Leben von der Ich-Erzählerin und ihrer Freundin Moumou darlegt. Es gibt 23 Kapitel und wir hatten nur Zugang zum ersten. Dieses Kapital war überschrieben wie der gesamte Roman und ist weniger als fünf Seiten lang. Es handelt hauptsächlich von Mike Malangre. Mike wird gleichzeitig als eklig und extrem attraktiv beschrieben. Szymanski gibt dem Leser eine nur kurze Beschreibung zu Mike, damit man Kenntnis von seiner Arbeit und seinem Leben hat. Basierend auf dieser Information, scheint die Ich-Erzählerin mit Moumou zusammen zu leben. Sie laden Mike zum Abendessen nach Hause ein, obwohl sie andere Hoffnungen vom Abend haben. Während Mike sich über sein Chef beschwert, probiert die Ich-Erzählerin sich Mike nackt vorzustellen. Da Mike öfter in diesem Kapitel als ,,dick” bezeichnet wird, überlegt die Erzählerin, welche Wirkung sein Körpergewicht auf seine Genitalien hat. Um das Kapitel zu beenden, teilt die Erzählerin noch eine Erinnerungen mit dem Leser. Auch wird beschrieben, wie sie und Moumou Mike nach einem Konzert, beim Essen zugeschaut haben. Mike hatte ein Hackfleischbrötchen gegessen, was die Frauen als ein sexuelles Symbol bezeichneten. Nachdem die Erzählerin Mike genauer betrachtet, bemerkt sie, wie unrealistisch die Phantasie über Mike ist. Obwohl Moumou und sie gerne Sex mit Mike hätten, will die Erzählerin kein bedeutungslosen Sex ohne Liebe. 

Nach dem Lesen des ersten Kapitels, haben die Leser wenig Information zu den Hauptfiguren. Mike wird interessant beschrieben, da die Frauen ihn als dick und faul betrachten. Er arbeitet als Sicherheitsmann bei Rockkonzerten, was passend zu ihm ist, da er als brutal beschrieben wird. Diese Brutalität wird später im Kapitel offensichtlicher, da sich Mike über seinen Chef beschwert und dabei grafisch erklärt, was er mit seinem Chef und seiner Frau tun würde. Sein dickleibiger Körper wird öfter erwähnt, was es schwer für den Leser macht, sein generelles Aussehen zu verstehen. Die Erzählerin und Moumou finden Mike attraktiv genug, um Phantasien über ihn zu entwicklen und mit ihm schlafen zu wollen. Jedoch ändert sich dies, nachdem Mike bei ihnen zu Hause ist. Anstatt dass sie weiterhin mit ihm Sex haben wollen, fokussieren sie sich nur auf sein Körpergewicht. ,,Ein so dicker Mann wie Mike,” und ,,Dicke sehen ihre Schwänze gar nicht,” (Szymanski, S. 16) sind die Gedanken die die Erzähler umfassen. 

Ein weiterer Aspekt des Textes, welchen man hervorheben sollte, ist die Sprache und Wortwahl. Popliteratur benutzt öfter umgangssprachliche Ausdrücke und Schimpfwörter, um die jugendliche Generation realistischer darzustellen. Romane wie Faserland und Crazy sind Beispiele dafür. Kein Sex mit Mike ist eine extreme Variante, da hier häufiger vulgäre Sprache benutzt wird. Dies sieht man in Mikes Beschwerden gegenüber seinem Chef. Er nennt sie ,,Arschlöcher” und meint ,,Ich will meinem Chef ins Gesicht kotzen und seiner Alten in die Fotze scheißen,” (Szymanski, S. 16). Obwohl solche Kraftausdrücke in anderen Romanen präsent sind, werden sie nicht so aggressiv benutzt.  

Der Spiegel Artikel erwähnt Silvia Szymanski, da sie eine Autorinnen der neueren Generation ist. Der Artikel beschreibt ihren Roman als eine ,,erotische Geschichte” (Spiegel, S. 247) mit einem paradoxen Titel. Nachdem man sich die obige Beschreibung durchgelesen hat, ist es verständlich weshalb der Titel ein Paradox ist. Die Erzählerin will Sex mit Mike haben, obwohl der Titel etwas anderes erzählt. Etwas Interessantes, was nicht spezifisch im Artikel erwähnt wird, ist das Szymanski eine neuere, weibliche Autorin. Die Romane, die bisher im Unterricht besprochen wurden, wurden von männlichen Autoren geschrieben und hatten männliche Hauptfiguren. Obwohl Kein Sex mit Mike nicht so berühmt ist, wie andere Romane, ist es ein wichtiges Buch für die 90er Jahre. Es ist eines der ersten Male, dass es einen Roman mit zwei weiblichen Hauptfiguren gibt. Abgesehen davon, schwärmen die Hauptfiguren über einen Mann und betrachten ihn als Objekt. Dasselbe passiert in den Romanen von Kracht und Stuckrad-Barre, die allerdings Männer in den Hauptrollen haben.

Mögliche Diskussionsthemen: 

  • Das Kapital beschreibt Phantasien in einer grafischen und sehr detaillierten Art. Ist diese Ausdrucksweise notwendig und mit welchem Zweck?
  • Mike hat die zentrale Rolle dieses Kapitels. Was haltet ihr von ihm? Was ist eure Meinung zu seiner Beschreibung? 
  • Da wir nur ein Kapitel lesen konnten, was denkt ihr, passiert im restlichen Buch und mit den Figuren?
  • Was für einen Einfluss hatte dieser Roman auf Frauen und jugendliche Mädchen?

(Die Rezension die ich online gefunden habe, wird einige Tage dauern bis ich Zugriff habe, da ich die Bibliothek kontaktieren musste und sie momentan daran arbeiten. Aus diesem Grund, habe ich die Rezension oben nicht erwähnt.)

Zitate:

file:///Users/oliviabrettschneider/Downloads/7%20-%20SpiegelDieEnkelkommen(1999)%20(1).pdf