May 2021

I. Vorwort: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“

„Zwei Seelen wohnen, ach!

 

in meiner Brust“:

 

 

Transatlantische und interkulturelle

 

Doppelidentitäten

 

Janine Ludwig, Bremen, Berlin

 

Wie das Faust-Zitat dieses Titels bereits andeutet, steht das Thema der Doppelidentität im Mittelpunkt dieser Ausgabe, wobei diese Thematik aus der deutschen Klassik in unserer heutigen sogenannten westlichen Zivilisation und ihrer multikulturellen Orientierung eine komplexe Entfaltung und sukzessive Weiterentwicklung erfahren hat. Identität ist schon seit Jahren ein vielbesprochenes Thema, dem wir uns von der kulturellen Seite her annähern: Die Beiträge dieser Doppelausgabe (Teil II folgt im Herbst 2021) spüren dem Wandern von Individuen durch verschiedene Kulturräume nach oder analysieren den wechselseitigen Einfluss verschiedener Kulturen aufeinander; sie erforschen bi- oder multikulturelle Identitäten, transnationale oder „dritte Räume“, historische Entwicklungen und aktuelle Diskurse.

Das Spektrum von Identitätskonstruktionen ist breit; es enthält – der Ausrichtung dieser Zeitschrift entsprechend – mehrfach und zuvörderst deutsch-amerikanische Doppelidentitäten, aber auch deutsch-türkische, deutsch-deutsche, deutsch-australische, deutsch-jüdische, deutsch-alpine, deutsch-polnische, deutsch-rumänische, innerdeutsch-dialektale, österreichisch-ungarische und asiatisch-amerikanische Identitätserfahrungen und -wandlungen.

Wie immer ist das Format der hier vorliegenden Beiträge ebenfalls breitgefächert: von wissenschaftlichen Analysen über autobiografische Essays und kreative Anverwandlungen bis hin zu Gedichten und Buchrezensionen.

Die Idee zu dieser Ausgabe stammt von Frederick Lubich und Sarah McGaughey, die diese beiden Ausgaben auf den Weg gebracht und über weite Strecken begleitet haben. Ich danke beiden Kollegen für die geleistete Arbeit und Zusammenarbeit sowie für die großartigen Impulse, die sich in der hier vorliegenden Ausgabe auf Schönste realisiert haben. Ein besonderer Dank gilt auch den Peer Reviewern für ihre unschätzbare Unterstützung und den Autoren und Autorinnen für ihre Beiträge.

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