In den 1960er Jahren war ich nicht mehr bereit, nur still zuzusehen. Obwohl ich in der DDR lebte, wo Proteste gefährlich waren, fühlte ich eine wachsende Unzufriedenheit. Die ständige Überwachung, die Propaganda, die Einschränkungen – es wurde immer schwerer, das zu ertragen. Im Westen hörte ich von den Studentenprotesten, den Bewegungen gegen Autorität und für mehr Freiheit. Diese Ideen sprachen mich an. Ich war nicht schockiert davon, sondern fühlte mich eher inspiriert.
In Dresden gab es kleinere, geheime Treffen von Menschen, die mit dem System nicht einverstanden waren. Dort fand ich Gleichgesinnte. Wir konnten nicht offen auf die Straßen gehen wie im Westen, aber wir protestierten auf andere Weise. Wir verteilten Flugblätter, organisierten Diskussionsrunden und machten deutlich, dass wir Veränderungen wollten. Es war gefährlich, doch ich hatte das Gefühl, dass es endlich an der Zeit war, etwas zu tun. Ich konnte nicht mehr nur schweigen.
Diese Zeit war befreiend, auch wenn wir ständig Angst hatten, entdeckt zu werden. Die Bewegungen im Westen gaben mir Hoffnung, dass auch wir eines Tages frei sein könnten. Für mich war das ein Ausdruck meines inneren Kampfes – nicht nur gegen das System, sondern auch gegen die Schatten der Vergangenheit, die mich noch immer begleiteten.