Zwischen Osten und Westen

ein Blog für Geschichten aus dem geteilten Deutschland

September 28, 2024
by Alex Arnold
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Rudi Meyer: 3

15. August 1949

Hier ist wieder der Rudi. Es ist schon eine Weile her, seit ich einen Eintritt schrieb. Viel änderte sich in der Zwischenzeit, jedoch bleibt viel genauso wie es war direkt nach dem Krieg. Eine merkwürdige Mischung aus neu und alt. Wir versuchen jeden Tag uns immer wieder an einem Rhythmus zu gewöhnen, das ist aber kaum zu finden in diesem immer noch weit von heilten Land.  

Gestern half ich das Land heilen. Gestern wählte ich für das erste Mal. Es ist ein unmessbar-gutes Gefühl, Teil in einer Demokratie zu nehmen. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, die ich nicht mehr als selbstverständlich betrachte, meine freie Wahl zu geben. Ich werde ungern sagen, für welche Partei ich meine Stimme geben, aber ich werde so viel teilen, als zu sagen, dass ich mit den Ergebnissen zufrieden bin.  

Ich schließ vor einem Jahr mit dem Studium ab. Ich zog mich von München einen Monat danach. Ich wohne jetzt immer noch in Bayern, nur etwas nördlicher, nicht weit außerhalb der Stadt Würzburg. Ich brauch nach dem Studium etwas Zeit, bevor ich mich wieder für die geistliche Arbeit interessiere. Die Landwirtschaft ruft mich wieder. Ich arbeite jetzt auf einer Farm. Die Einwohner der Gemeinde haben nicht viel, also wir auf der Farm versuchen unser Möglichstes die Gemüse und andere Produkte günstig zu halten. Ich erwarte viel von unserer neuen Republik, aber ich sage heute mit Sicherheit, dass ich Stolz auf meinem Land bin. Wir tun wieder das Gute.  

September 25, 2024
by robinril
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Blog #2: Annika

Hallo. Die letzte Woche war schwer. Haben mein Sohn und Ich nur Brot und Bier gegessen. Wir kaufen es auf dem Schwarzmarkt. Das Wasser im Hamburg ist nicht sicher zum trinken. Meine Wohnung wurde bei der Bombardierung zerstört. Wir leben jetzt in einem Flüchtlingslager. In Hamburg gibt es viele Flüchtlinge aus Deutschland und Osteuropa. Sie sind schmutzig und krank. Es gibt viele Ängst wegen der Soviet Union. Ich verstehe ihre Ängst, aber es gibt zu viele Flüchtlinge in der Stadt. Gestern hat ein Verrückter versucht, mir auf der Straße das Essen wegzunehmen. Mein Sohn, Denis, war bei mir. Sagte der Man, er würde mir Denis wegzunehmen. Wir hatten weggelaufen, es war sehr furchtbar. Ich liebe meinen Sohn. Wir haben eine Menge durchgemacht. Ich wurde alles für ihn tun. Ich muss ehrlich sein. Mein Mann ist nicht sein Vater. Oder war nicht sein Vater, er ist jetzt tot. Denis war im Jahr 1941 geboren. Mein Mann war zu Beginn des Krieges im Einsatz (1939). Er ging nach Polen. Ich habe nur ein paar Briefe von ihm bekommen. Ich hatte gelernt, dass er später im Krieg in Russland gestorben war. Der wirkliche Vater von Denis war 1940 eine Zeit lange in Hamburg. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Aber ich liebe meine Sohn. Und Ich wusste schon vor dem Krieg, dass men Mann kein guter Vater sein würde. Ich muss gehen. Mein Nachbar ist hier, mit Vodka.

September 22, 2024
by hobbso
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Käthe Fischer 2nd Post

Hallo wieder! Ich heiße Käthe Fischer und dies ist meine zweite Tagebucheintrag.

Es ist 1945 in Deutschland und ist dem zweiten Weltkrieg fertig. Nach 6 Jahre von Krieg, bin ich bereit für eine neue Anfang. Ich arbeitete in einer Rüstungsfabrik während des zweiten Weltkrieges. Meine Stadt, Rostock, war zerstört in diesem Krieg. Viele Trümmerfrauen sind reinigend die Straßen, aber ist es eine deprimierende Szene. Ich habe eine Mitbewohnerin, denn mein Apartment war zerstört. Sie ist sehr nett und wir arbeiteten in der Rüstungsfabrik zusammen. Meine Familie zogen um Schweiz bevor der Krieg begann, so ich bin allein hier in Deutschland. Meine Mitbewohnerin ist also allein, ihre Familie zogen um England. Wir helfen die Trümmer zu reinigen auch. Es ist schwierig für mich, weil hat ich eine Armverletzung von der Rüstungsfabrik. Ich war nicht viel Hilfe. Ich hoffe nach diesem harte Zeiten Rostock kann schöne wieder sein. Aber sah ich Sowjet Soldaten Gestern. Es ist beunruhigend, aber habe ich lebendig positiv.

September 22, 2024
by Chiara Baroni
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Anneliese Braun 2

Der Krieg ist vorbei, so sagen alle. Alles, wofür wir gekämpft haben und alles, woran Thomas und ich geglaubt haben, ist zusammengebrochen. Und jetzt? Jetzt stehen wir hier in einer neuen Welt, die nicht mehr unsere ist. Wir wollten die Welt zu einem besseren Ort machen und jetzt ist sie verloren. Jetzt sind wir verloren. Was werden die Fremden nun tun? Ich habe Angst vor den Konsequenzen. Ich glaube an unser System und an unsere Werte. Wie soll ich tun, als würde ich nicht daran glauben?

Ich sorge mich um meine Kinder, Anna und Lukas. Wie sollen sie in dieser neuen Realität aufwachsen, in der alles, was wir für wahr und richtig gehalten haben, nun plötzlich falsch ist? Ich möchte ihnen eine sichere Zukunft bieten, die ihnen alles ermöglicht, doch nun fällt es mir schwer diese Zukunft zu sehen. 

Vielleicht, denke ich manchmal, ist es besser, in der Stille und der Musik Zuflucht zu suchen. Das Klavier ist immer noch mein Anker. Wenn ich spiele, scheint die Welt für einen Moment still zu sein. Aber ich weiß auch, dass die Stille nicht ewig sein kann. Früher oder später müssen wir uns der neuen Realität stellen. Und ich weiß noch nicht, ob ich bereit dafür bin.

September 22, 2024
by Noah
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Felix: 8. Mai

Heute ist der 8. Mai, und meine Gastmutter hat zu mir gesagt, dass der Krieg eigentlich vorbei ist. Ich bin sehr erleichtert, dass die Alliierten Mächte gewonnen haben, aber ich weiß nicht, was ich fühlen sollte. Als ein Jude war ich und meine Familie in den letzten sechs oder sieben Jahren. Und der Krieg hat für fast eine halb meines Lebens gedauert. Ich weiß nicht, was mein Platz in der Welt ist, oder ob es gibt eine noch.

Deutschland schaut sehr anders, als wenn ich ein Kind war, und ich weiß, dass viele Juden nach anderen Ländern geflohen haben. Meine Gast-Eltern sagten immer, dass Deutschland eurer Heimat ist, aber nach allem, was geschehen ist, frage ich mich, ob das für mich noch stimmt. Die Straßen, die ich als Kind kannte, sind zerstört, und die Menschen, die ich einst als Nachbarn ansah, sind entweder verschwunden oder schauen mich jetzt mit leeren Augen an. Meine Gastmutter ist freundlich, aber manchmal sehe ich der Krieg in ihrem Gesicht. Sie sagt, dass die Zukunft besser wird, aber wie kann ich das glauben? Alles fühlt sich so zerbrechlich an, als ob jede falsche Bewegung uns wieder ins Chaos stürzen könnte.

In mir tobt ein Sturm der Gefühle: Erleichterung, Angst, Trauer. Ich habe überlebt, aber was jetzt? Der Gedanke, Deutschland zu verlassen, wie so viele andere, scheint immer häufiger in meinen Kopf zu kommen. Vielleicht wäre es einfacher, irgendwo neu anzufangen, wo die Vergangenheit nicht so schwer auf den Schultern lastet. Aber wohin? Die Welt fühlt sich so groß und fremd an. Vielleicht muss ich nur warten, bis die Zeit heilt. Aber wie heilt man etwas, das so tief verwundet wurde?

 

September 22, 2024
by hillmanm
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Marco, 8. Mai 1945

Die Erwachsenen vom Kinderheim weinten heute. Sie sagen, der Krieg ist zu Ende. Ich glaube das nicht. Wenn es wirklich vorbei ist, warum bin ich noch hier? Ich will Mama und Papa, und ich will zu Hause. Darf ich jetzt nicht mehr in der Straße betteln? Ich hoffe ja. Manche Kinder auf der Straße sind böse. Manche kämpfen mir und nennen mir böse Namen, während ich für Essen oder was suche. Ich bin von ihnen nicht so schlecht verletzt als andere Kinder. Einmal sah ich einen Junge, der viele Narben hat. Ich denke, sie sind vom Feuer. Aber ich habe ihn nicht vor viele Wochen gesehen. Das ist okay bei mir.

Ich habe eine Freundin, aber manchmal versteckt sie sich vor mir. Ich weiß nicht warum. Ich habe gehört, ihrer Nachname ist jüdisch. Aber es klingt wie die nette Frau von meiner Nachbarschaft in Polen, und Mama sagte, sie war keine Jüdin. Also ich meine, Ruth ist auch keine Jüdin. Ich habe Angst, ihr zu fragen. Vielleicht darf ich jetzt, wenn der Krieg wirklich vorbei ist. Aber das ist unmöglich. Wenn es wahr sei, dann wäre ich nicht hier, und hier wäre nicht so schrecklich.

Ich frage mich, was das Kinderheim mit uns tun werden. Vielleicht sind meine Eltern nicht tot, und die Menschen vom Kinderheim können sie finden. Das wäre ja schön. Aber ich habe angst. Ich kann mich nicht so gut erinnern, mein Leben vor dem Krieg.

September 20, 2024
by Alex Arnold
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Rudi Meyer: 2

Guten Tag,

Hier ist wieder der Rudi Meyer. Ich wollte mit euch einen Tagebucheintrag teilen, den ich am 8. Mai schrieb. Der Inhalt beschreibt den Tag, auf dem die Nachricht des Kriegsendes kam. Meine Gedanken und auch ein Bild von diesem wichtigen Tag werden Sie unten finden.

,, 8. Mai 1945

Als ich heute Morgen aufstand, fühlte es an wie jedem anderen Morgen. Ich stand um halb sechs auf und zog mich einer ziemlich dicken Pulli an, weil es morgens noch kühl ist. Wie an jedem anderen Tag seit ich zum Bauernhof kam, ging ich zuerst die Kühen zu füttern aber heute ohne den Herr Grombühl, der anscheinend schon in der Stadt war, um eine Zeitung und etwas Mehl zu besorgen. Ich begrüßte die Kühe, fütterte sie, und schaute kurz in ihren ganz runden und glasigen Augen, wo keine Spur von Sorgen zu entdecken war. Ich frage mich, ob sie überhaupt eine Ahnung von dem Krieg haben. Manchmal denke ich mir, wie schön es wäre, einfach als Kuh zu leben und an nichts mehr denken zu müssen, als Gras und die Suche nach gemütlichen Plätzen im Schatten zum Ausruhen. Dann ging ich zum Hühnerstall, um die Eier zu sammeln, falls es welche gäbe. Sammelte sechs Eier, eine gute Menge, dann überquerte ich wieder steifbeinig und müde den taufeuchten Hof. 

Sobald ich wieder im Haus stieg, spürte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Ich schaute auf Herr Grombühl, der offensichtlich zurück von seinem Ausflug gekommen war und etwas außer Atem sah, wie er seine Frau in seinen Ärmeln hielt. Die Frau Grombühl schaute mich an mit Tränen in den Augen und winkte mir energetisch zum Tisch, der mitten ins Esszimmer steht. Ich zögerte für ein paar Sekunden. Der Herr Grombühl sagte mit einer Geste auf die Zeitung, die auf dem Tisch legte, ,Was starrst du denn so, komm sieh dir das an!’. Ich hastete zum Tisch.”

Ich nahm ein Bild von dieser Zeitung. Das Bild steckte ich in jenem Eintrag vom 8. Mai und ich werde es diesem Bericht hinzufügen. Das können Sie gerne hier unten ansehen.

Grüße,

Rudi

September 20, 2024
by Nina Grafton
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Frage nach dem Krankenhaus: Rolf Meyer 2

Ich war für ein paar Monaten in dem Krankenhaus. Ich hätte große Schlussverletzung in meinen Arm. Die Doktoren mussten meinen Arm nicht amputieren, Gott sei Dank. Aber jetzt kann ich meinen Arm nicht benutzen. Ich weiß nicht, wie ich werde arbeiten.

Ich bleibe jetzt in Hannover. Ich hörte, dass die Briten zu viel Kriegsgefangene haben, und sie werden uns nach die Amerikanischer bewegen. Das Krankenhaus hätte so viele Maenner. Es gab ungenügend Betten und Versorgungsgüter für uns. Ich hörte mit dem Geschrei und der Schluchzer durch jede Nacht. Wie kann man noch leben, wenn man das Leiden seiner Brüder hörte? Wie kann man noch leben, wenn man der Schrecken des Krieges sah? Ich kämpft mit diese Fragen.

Die Briten versprach uns, dass wir bald ein Job haben werden. Ich glaube sie nicht. Was kann Hunderttausende Maenner tun, um unsere zerstörte Gesellschaft zu helfen? So viel sind verletzt, oder sie kämpfen mit ihrem eigenen Gehirn. Ich habe keinen Platz, der für mich ist. Die Briten will uns hier wahren. Vielleicht werde ich verlassen, wenn niemand mich sehen kann. Ich bin nicht sicher, dass ich meine Seele sehen kann.

-Rolf

September 19, 2024
by Noah
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Felix Kirschfeld

Ich heiße Felix Kirschfeld und wurde 1930 geboren. Als der Krieg kam, war ich noch ein Kind, aber ich hatte das Glück, bei einer christlichen Familie Unterschlupf zu finden. Dort blieb ich versteckt, während um uns herum die Welt zusammenbrach. Ich bin von Dresden, aber ich habe mit dieser Familie ein bisschen außer Dresden. Das war für mich glücklich, aber ich kann nicht zurück nach Hause gehen, weil es nicht mehr steht. Die Familie war zu mir sehr nett, aber ich habe viel Gefahr zu ihm gebracht und nicht jeder Mensch war glücklich für mich da zu sein. Ich lebe noch, aber ich weiß nicht, wo meine Familie ist und ob Sie leben. Soll ich hier bleiben oder weg von Deutschland gehen? Manchmal denke ich, ich gehöre nirgends richtig hin – weder in die jüdische noch in die christliche Welt. Aber ich bin noch hier, und ich frage mich, was das alles bedeutet.

-Noah Salsich

September 18, 2024
by mcgoughg
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Dieter der Kommunistiche Berliner pt 2

Es ist jetzt 1945 und das Krieg ist endlich vorbei, aber meine Gefühle sind kompliziert. Einerzeits, es gibt Ruhe. Die Nazis werden geschlagen und Hitler ist ja tot. Die Schrecklichkeit des Krieges sind vorbei, aber andererzeits, fühle ich mich nicht vollständig. Schon lange habe ich mit meiner Gruppe im Untergrund gegen das fasistische Regime gekämpft, immer in Angst leben gefunden zu werden. Wir haben im Krieg viele Freunde verloren. Oft hatten wir das Gefühl, dass unsere Arbeit nicht genug war. Aber ich schätze, jetzt ist es einfach vorbei. Ich frage mich, ob wir überhaupt einen Unterschied gemacht hatten.Die sowjetischen Truppen sind jetzt hier in Berlin. Ebenso meine Gefühle dazu sind unklar. Ich habe für lange Zeit den Kommunismus gekämpft, aberaber den Kommunismus sehe ich hier ist nicht das, was ich in Moskow über den Kommunismus gelernt habe. Es gibt so viel Zerstörung und kein Vertrauen. Der stadt ist ganz komplett zerstört, und die Bürger verzwiefelt sind.Alles, was ich über den Kommunismus gelernt habe, scheint wie so eine Lüge. Dadurch fühle ich mich noch mehr gedrückt.Das Thema meines Lebens im Allgemeinen war der Kommunismus. Ich stelle jetzt alles in Frage. Was wird aus Deutschland und was werde ich?