Zwischen Osten und Westen

ein Blog für Geschichten aus dem geteilten Deutschland

October 22, 2024
by Alex Arnold
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Rudi Meyer: 6

10. Juni, 1967

Hallo hier ist Rudi.

Heute bin ich wieder in Bayern. Wie das letzte mal, dass ich schrieb, viel änderte sich. Die Bundesrepublik sieht anders aus. Seit dem Rücktritt Adenauers, erlebten wir zwei Machtwechseln in den letzten 5 Jahren. Wirtschaftlich geht es der BRD gut, wir erleben ein sogenanntes Wirtschaftswunder, dank der Erhard-Administration. Jedoch gibt es große Unzufriedenheit. Sowohl in der breiteren Welt als auch in Deutschland. Man sieht eine Trennung zwischen Älteren und Jüngeren und bekommt das Gefühlt, dass es kein Verständnis in der Welt gibt.

Vor eine Woche sahen wir hier in Deutschland das Tod eines jungen Mannes, er war Student in Berlin. Er wurde von einem Polizist bei einer Protest in West-Berlin erschossen. Ich fürchte, die Richtung in der wir gerade gehen. Ich wollte eine Zeit nicht wiedersehen, in der die Staat einer seinen eigenen Bürgen toten könnte, während der Bürger seine Grundrechte ausübt.

Ich bekomme selbst Schwierigkeiten mit der Studentenbewegung. Ich erinnere immer noch gut an der Zeit, in der ich ein junger Mann war. Ich verstehen, dass ich jetzt älter bin aber unser Land ist auch älter. Wir sind eine Demokratie und schafften viel zusammen. Jedoch die Gewalt, die wir letzte Woche erlebten, zeigt genau wie unstabil eine Demokratie sein kann. Wie brauchen die Fähigkeit, unsere Rechte auszuüben. Auch wenn wir alle andere Meinungen haben und vielleicht einander nicht total verstehen können. Ich wünsche für Frieden und Verständnis zwischen alle Bürgern und die Staat.

October 19, 2024
by Chiara Baroni
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Anneliese Braun 6

Die 1960er Jahre in Deutschland sind für mich eine Zeit der Verwirrung und Unsicherheit. Junge Menschen protestieren gegen die Regierung, gegen die Autorität, gegen alles, was unser Leben in Ordnung bringt. Ich verstehe es nicht. Ich bin in einer Welt aufgewachsen, in der Disziplin und Respekt für die Älteren an erster Stelle standen. Wo ist dieser Respekt geblieben? Die Bilder aus Berlin, Hamburg und Frankfurt schockieren mich. Studenten marschieren auf den Straßen und halten Schilder in der Hand, als ob sie besser wüssten, was richtig und falsch ist. Und dann gibt es Frauen, die verlangen, so viel zu arbeiten und zu verdienen wie Männer! Meine Rolle als Mutter und Ehefrau hat mich immer erfüllt: warum können sie das nicht sehen? Diese jungen Leute wissen nicht, wie viel wir geopfert haben, um dieses Land in Ordnung zu bringen: ihre “Revolution” ist nichts als Undankbarkeit für mich. 

Ich weiß, dass mein Schwiegersohn an den Protesten beteiligt ist. Der Mann, der meine Tochter Anna geheiratet hat, steht an der Seite dieser jungen Radikalen. Es ist eine Sache, diese Proteste in den Nachrichten zu sehen, aber zu wissen, dass jemand so nah an meiner Familie aktiv teilnimmt, ist fast unerträglich. Ich kann nicht verstehen, wie Anna ihn dabei unterstützen kann. Ich hatte immer gehofft, dass sie jemanden heiraten würde, der unsere Überzeugungen teilte. 

October 18, 2024
by Nina Grafton
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Rolf Meyer 6

Die Studenten im Berlin haben mir inspiriert.

So inspiriert, dass ich jetzt in Berlin bleibe.

Ich habe ein gutes Einkommen bekommen, so ich bin nach Berline gegangen. West-Berlin, natürlich. Ich bin nicht mehr interessiert in dem Autohandelszentrum. Ein junger Student war ermordet. Der Autohandelszentrum ist mir egal, als die deutsche Polizei die Unschuldige töten können. Ist die Demokratie? Der einzige Weg, der ich diese Situation verstehen kann, ist mit der Kunst. Ich glaube, dass ich nur Frieden in der Kunst finden kann.

Nach Deutschland habe ich einen kleinen Koffer mit weniger Kleidung und meine Künstlerbedarf gebracht. Ich habe gehört über die Sozialistischer Deutscher Studentenbund. Während ich kein Student bin, will ich eine Sitzung oder zwei besuchen. Vielleicht kann ich zeichnen, was ich sehen. Aber ich habe keine Beziehung mit einem SDS-Mitglied. Ich hoffe, dass das kein Problem ist.

Meine Wohnung ist sehr klein. Ich bin in die Nähe von eine Musik-Lokal. Die Musik, die gespielt ist, ist sehr anders als die Musik der meiner Generation.  Ich habe keine Abneigung für es! Es ist wie die Studentenprotesten. Es ist eine neue und verschiedene Ausdrucksform der Gefühle.

-Rolf

October 14, 2024
by mcgoughg
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1961- Gabe M

Wenn ich 1961 in Deutschland gelebt hätte, wäre ich mit meiner Familie wohnen. Wir wären auch wahrscheinlich immer noch auf den ostdeutschen Teil gewesen. Wir hätten das Land nicht so schwer wie es ist um zu verlassen können, wie es die DDR-Grenzpolizei und der Staatssicherheit uns gemacht haben. Wir sind gesteckt. Das Regime hat fast alle meine gute freunden genommen. Sie sind jetzt weg. Es gab ein paar, denen echt die Ausflug gemacht hatten. Sie hatten Glück. Viele meiner Freunde und einige Familienmitglieder wurden bei ihre Ausflug gefasst und getötet oder sind einfach für immer verschwunden. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun werde. Ich werde älter und bin weniger bereit, Risiken zu nehmen. Ich will nicht der Grund sein, warum jemand den ich liebe von der Stasi verletzt wird. Die Stasi ist überall. Es fühlt sich, als würde jeden mit ihnen zusammenarbeiten. Einige meiner alten Freunde arbeiten mit sie und ich bin sicher, dass auch meine Nachbarn dazuarbeiten. Ich muss sehr ruhig sein, was ich denke und sage.

October 14, 2024
by Noah
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Felix Mauer

Im Sommer 1961 hörte ich meine Mitbewohner oft darüber sprechen, wie eine Mauer zum Westen Deutschlands gebaut wurde. Mein Mitbewohner Torben hat mehrere Cousins in Westdeutschland und hat sich viele Sorgen gemacht. Torben tat mir sehr leid, doch es erinnerte mich auch daran wie ich meine Familie verloren habe und wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Eine Mauer hätte mir Hoffnung geboten, doch die Aussicht ein Konzentrationscamp zu überleben, waren nicht realistisch. Ich fragte mich, ob die Mauer nur der Anfang war. Es erinnerte mich an Zeiten, wo ich langsam eingeschränkt wurde, bis es irgendwann zu spät war und ich von meiner Familie getrennt wurde. Ich hatte die Hoffnung nach dem Krieg in den Westen von Deutschland zu reisen und die Welt kennenzulernen. Ich hatte Dresden noch nie verlassen und wollte mich endlich frei fühlen, etwas, was meine Familie wahrscheinlich nie erleben würde. Vielleicht hätte ich mich getraut aus dem Osten wegzuziehen und ein neues Leben zu beginnen, weit weg von den Orten die mich täglich an meinen Verlust erinnerten. Doch vielleicht sollte es nicht so sein und ich konnte mich glücklich schätzen, am Leben zu sein.

October 13, 2024
by hobbso
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Käthe Fischer 5

Es ist Oktober Jahr 1961 hier in Ostberlin. Leben in Ostberlin hat sehr schwierig geworden. Ich habe noch meinen Beruf als eine Litertaturprofessorin an die Humboldt Universität in Berlin. Die Universität hat meinen Gehalt in halb abgeschnitten. Sie sagt es war, weil von einer Mangel von Finanzierung in der Literaturfachbereich. Mit diesem neuen Fokus an Industrialisierung, denke ich es ist, weil von einer Mangel von Leuten, wer nach Universität gehen kann. Geld ist sehr erforderlich mit dem steigenden Preis von Essen.


Die neue Mauer war ein riesiger Schock zu alle uns. Ich habe keine Familie in Deutschland jetzt, aber einige von meinen Studenten tun. Die Ferien sind hier bald, und meine Studenten sind besorgt über zuhause in Westdeutschland reisen nicht. Ich hätte keine Pläne nach Westdeutschland zu reisen, so ist ich es einen Streitpunkt für mich. Ich bin sehr unruhig an der erhöhten Polizei an der Westdeutsch/Ostdeutsch Grenze. Der Mauer beeinflusst nicht mich, aber ist es meine geistige Gesundheit beeinflussen.

Ich will nicht Krieg hier in Deutschland wieder, es war sehr verheerend für alle uns bevor. Dies Feindlichkeit zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland mich keine Hoffnung bringt. Ich frage mich, ob Westdeutschland ist, besser als in Ostdeutschland, aber dass ist sehr riskant jetzt zu sagen. Es ist fast unmöglich zu lassen, aber könnte ich meine Kollegen zu fragen. Ich werde über diesen den nächsten Monaten zu denken.

October 13, 2024
by Chiara Baroni
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Anneliese Braun 5

Vor zwei Monaten wurde in Berlin eine Mauer errichtet, die die Stadt in zwei Teile teilt: ein beispielloses Ereignis. Die Mauer hat jedoch nicht nur die Stadt, sondern auch meine Familie gespalten: die Verwandten meines Mannes leben im Ostteil von Berlin, und die plötzliche Trennung von ihnen tut sehr weh. Ich lebe noch immer in Köln mit meinem Mann Thomas, meinen Kindern und meinen Eltern.

Seit der Mauer steht, wache ich jeden Tag mit einem schweren Herzen auf. Das Leben hier in Köln geht weiter wie immer, aber mein Mann hat sich verändert. Ich spüre seine Besorgnis, auch wenn er nicht viel über die Situation spricht: er ist ein Mann von wenigen Worten, aber ich weiß, dass er darüber quält. Thomas hatte immer alles unter Kontrolle und hat sich ein solides Leben für uns im Westen aufgebaut, aber jetzt ist er machtlos angesichts dieser Spaltung.

Meine größte Sorge ist jetzt aber meine Tochter. Anna hat gegen unseren Willen einen Mann namens Martin geheiratet, der ganz andere politische Ansichten und Ideale vertritt. Martin ist ein Verfechter der DDR-Regierung und glaubt fest an die gegenwärtige Spaltung, da er glaubt, dass dies der einzige Weg ist, um Stabilität und Sicherheit im Land zu bringen. Ich hoffe trotzdem, dass unsere familiäre Bindung trotz der Unterschiede stark bleiben wird.

October 13, 2024
by hillmanm
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Marco Rahmer #5

Ich hörte gestern im Radio, die SED baut seit Sontag in Berlin eine Mauer. Nicht nur um Westberlin, sondern auch zwischen Ost und West. Das war’s dann wohl mit freier Reise…  Ein paar meiner Kollegen haben Freunde und Verwandte im Westen. Ich bin jetzt Lehrer, noch in Dresden, aber ich bin auch ein ,,inoffizielle Mitarbeiter”. Es gefällt mir nicht, aber es wäre mir lieber, ergeben auszusehen. In meiner Klasse waren heute manche Studenten bestürzt, aber meistens nicht. Ein Junge sieht besonders bestürzt aus, vielleicht hat er Familie im Westen. Ich habe mit ihm Mitleid. Andere Lehrer und Lehrerinnen waren meistens ruhig. Ein paar finden die Mauer ja gut.

Die Mauer macht Sinn, aber was für ein Übel. Ich habe Angst für zukünftige Flüchtlinge. Ich frage mich, wie viele noch fliehen werden, und wie viele davon werden verhaftet oder getötet. Mindestens eins oder zwei meiner Kollegen haben davon gedacht—ich auch. Julia sagte mir einmal, sie hatte in der Nähe von Frankfurt eine Tante. Sehr wahrscheinlich ist sie mindestens weggegangen, Julia kennt das. Aber die Soviets gefallen Julia nicht. Sie sagt es nicht, aber sie hasst mich ein bisschen, weil ich ein IM bin. Ich verstehe sie. Wir dürfen sicher nicht darüber sprechen. Ich habe ein kleines Loch in unserer Wand bemerkt, als ich ein paar Fotos daran hängte. Sie hören alles zu.

Ich meine, es ist noch zu gefährlich, irgendwo zu gehen. Ich will nie nochmal fliehen, und ich höre, die Grenze wird viel überwacht. Ich weiß, ich ein Feigling bin. Aber was anders kann ich tun?

October 13, 2024
by Alex Arnold
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Rudi Meyer: 5

16. August 1961

Hallo hier ist der Rudi. Die Ereignisse der vergangenen paar Tagen brachten mich zum schreiben.

Ja, es ist wahr. Eine Mauer entstand tatsächlich in Berlin. In der Nacht zwischen der 12. und der 13. gingen die Truppen sowie manche Betriebskampfgruppe-Mitglieder auf die Straßen. Vor einigen Monaten es waren nur Gerüchte von einer Mauer zu hören. Vielleicht sollten wir dann nicht allzu überrascht sein. Das Verrückte ist, ist, dass ich teilweise die Entscheidung verstehen kann. Die DDR stirbt von einer immer-größeren Abwanderung ihrer Bürgern, jedoch mit solchen Entscheidungen wie jene, ist es bloß keine Überraschung, dass die entrechteten Menschen weg von der verfluchten “Republik” wollen (wenn Sie es überhaupt eine Republik nennen wollen). Obwohl mein persönliches Wesen sowie meine Grundrechten nicht durch diese Entscheidung direkt beschränkt wurden, ich finde es unerträglich, eine solche Aktion in einem Nachkriegsdeutschland zuzuschauen.

Deshalb finde ich mich derzeit in Berlin. Gestern nachmittags flog ich von Frankfurt nach Berlin. Seit ich meine Masterarbeit fertigte, befinde ich mich immer öfter in Berlin. Mein Zuhause ist und bleibt in Bayern aber die Großstadt bietet viele Gelegenheiten zum schreiben. Es entwickelte in mich auf irgendeiner meinen Reisen eine gewisse Zuneigung dieser Stadt. Ich musste hierher kommen, das wusste sofort als ich die Nachricht hörte. Für diejenige, die von Teilen ihrer Familie getrennt wurden, für diejenige, die kein beschränktes Leben wollen. Ich protestierte an verschiedenen Stellen durch die Stadt, ich und viele Anderen. Viele Anderen, die nichts anderes haben, weil für sie, es nichts anderes in der Welt gibt außer das Leben und die Liebe, die jetzt im Osten eingemauert liegen.

October 12, 2024
by Nina Grafton
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Rolf Meyer 5

Ich hörte, dass die Sowjets eine Grenze in Berlin machen. Ich sah kein Bild über die Grenze, aber der Mann auf dem Radio sagt, dass die Grenze von Maschendraht zu einer realen Mauer wurde. Wie gut, dass ich keine Familie in dem Ost habe. Ich spreche nicht oft mit meiner Familie. Nach dem Krieg schrieb ich einen Brief für meine Familie, der erklärt, dass ich noch lebte. Aber ich habe kein großes Gefühl, meine Familie wieder zu treffen. Ich kämpf noch mit meiner Erfahrung in dem Krieg. Ich bin nicht derselbe Mensch, der an dem Familie-Bauernhof existierte. Warum würde meine Familie mich sehen wollen? Außerdem habe ich meine eigenen Leben. Ich muss meine Vergangenheit hinter mich lassen.

Der Chef ist besorgt, dass die Trennung zwischen Westen und Osten die Firma beeinflusst. Es ist ein bisschen schwer, Autos nach dem Osten zu versenden. Die Sowjets gibt mehr Vorschriften als letztes Jahr. Der Chef sagt, dass der VW-Käfer ein attraktives Auto ist, und es ist verrückt, dass die Sowjets diese Autos nicht wollen. Ich denke, dass die Sowjets größeren Probleme als Autos haben.

Ich verstehe nicht warum die Sowjets wollen ein getrenntes Berlin. Wir hatten sechs Jahren des Terrors und Kämpfens. Ich kann nicht wider Leben durch einen anderen Krieg.

-Rolf