Das ist eine Sammlung von 50 Kurzgeschichten von Wladimir Kaminer, einem der bekanntesten Russen Deutschlands (Grieshaber). Er arbeitete ursprünglich als ein Toningenieur in der Sowjetunion, aber jetzt gilt er als „one of the first immigrant authors to succeed in German mainstream literature“ (Grieshaber). Zehn Jahre vor dem Mauerfall fanden er und andere russische Juden in der Sowjetunion eine „Lücke im Weltlauf der Regelungen und Besitzstandswahrungen,“ die es ihnen ermöglichte, von Russland nach Berlin auszuwandern (Honold.) Wie im Buch gezeigt, musste der damals 33-jährige Kaminer nach der deutschen Wiedervereinigung durch eine hektische Stadt navigieren, um Chancen zu nutzen, von denen es viele gibt: „Verglichen mit Moskau ist Berlin schließlich der reinste Kurort, reich an Geschichten und spannenden Charakteren“ (Kaupp). Es gibt jedoch viele verschiedene Ebene in der Stadt, so dass nicht alles perfekt ist, und Kaminer die „schlimmste Wendung der Dinge“ nicht beschönigt (Honold). Dinge und Menschen sind nicht die, die sie anfangs zu sein scheinen; sie können in Berlin mehrere Leben führen, über die Kaminer schreibt. Der Ton des Buches ist trocken und mokant, und Kaminer nützt Ironie in seinen Geschichten. Die lustigen Geschichten funktionieren fast als einen Leitfaden für Berlin: sie bieten Unterrichten und zeigen, wie Kaminer das chaotische Leben in Berlin überlebte.

Mögliche Themen

  • Die autobiographische Natur des Romans- Wie es ist ähnlich oder unterschiedlich als die anderen Popliteratur-Romane? Kann es verschiedene Ebenen der Autobiographie geben?/Ist es möglich, dass ein Buch autobiografischer als ein anderes ist? Wie wirkt sich das auf das Lesen des Buches aus?
  • Humor? Wo sieht man Ironie im Buch?
  • Berlin. Wie funktioniert die Stadt als ein Charakter oder eine Figur in dem Roman?
  • Multikulturalismus- Kaminer schreibt über die viele verschiedene Kulturen in Berlin. Wie es diese multikulturelle Beschreibung/Darstellung von Berlin ähnlich oder anders als die anderen Bücher, die wir gelesen haben? Wie sehr beeinflusst seine eigene Kultur seine Erfahrung?
  • Identität- Was sind die verschiedenen Aspekte seiner Identität, die wir hier sehen können? Wie sieht er sich selbst? Als deutsch? Als russisch? Als jüdisch? Eine Mischung? Ist seine Identität wichtig für ihn?

Biographie/Literaturliste

Ernst, Thomas. „Jenseits von MTV und Musikantenstadl. Popkulturelle Positionierungen in Wladimir Kaminers ‚Russendisko‘ und Feridun Zaim­oğlus ‚Kanak Sprak.‘“ TEXT + KRITIK. Literatur und Migration, herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold, Richard Boorberg Verlag, 2006, S.148–158.

Grieshaber, Kirsten. „Capturing Lost Soul of Russia in Berlin, The New York Times, 21 December 2004, https://www.nytimes.com/2004/12/21/books/capturing-lost-soul-of-russia-in-berlin.html. Accessed 01 November 2020.

Honold, Alexander. „Verwegen kurvt ein Russe durch Berlin.“ Frankfurter Allgemeine, 17 Oktober 2000, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-verwegen-kurvt-ein-russe-durch-berlin-113079.html. Accessed 01 November 2020.

Kaupp, Cristina Moles. „Kurort Berlin. Wlamidir Kaminers Russendisko.“ Der Spiegel, 17 August 2000, https://www.spiegel.de/kultur/literatur/wladimir-kaminers-russendisko-kurort-berlin-a-89417.html. Accessed 01 November 2020.

Lippitz, Ulf. „,Die russische Literatur ist nicht so spannend.‘ Interview mit Wladimir Kaminer.“ Der Spiegel, 07 Oktober 2003, https://www.spiegel.de/kultur/literatur/interview-mit-wladimir-kaminer-die-russische-literatur-ist-nicht-so-spannend-a-268606.html. Accessed 01 November 2020.

Sontheimer, Michael. „,Wir verausgaben uns!‘ Russendisko.“ Der Spiegel, 01 Marz 2005. https://www.spiegel.de/kultur/musik/russendisko-wir-verausgaben-uns-a-343137.html. Accessed 01 November 2020.