Kriegsende: Ingrid Stroop

6 Okt 1945

Ich bleibe jetzt in Luebeck weil es meine Heimat ist, ich kann die nicht verlassen. Aber Luebeck ist nicht wie vorher. Die Stadt wurde von der Terrorbomben 1942 zerstoert. Viele starben und viele von die Haeuser sind Ruinen. Unsere Haus ist intakt und es gab keine grosse Bomben wie der Erste. Jetzt  haben wir wenig Essen. Es ist schlimmer als letzte Winter weil Luebeck hat tausende Fluechtlinge aus Preussen, Schliessen und Pommern. Sie fluecheten von der Gewalt und Terror der Russische Barbaren. Gott Sei Dank Luebeck unter die Besatzung der Briten ist. Ich horte dass sie nicht so schlimm wie die Russen ist. Hans verlor seinen Job weil die Briten alle die Mitarbeiter der Partei von der Firma meines Mannes feurte. Vor der Kriegsende arbeite ich bei der Kriegsmarine. Es war ein wichtige Job aber jetzt Ich arbeite jetzt als Kellnerin in eine Kneipe. Ich verdeine wenig Geld deshalb verkauften wir Sachen aus unsere Wohnung.  Die Reichsmark ist wertlos deshalb treiben wir Tauschhandel mit Zigaretten und Britische Pfunde.

Der Kneipe ist oft von die britische Soldaten besucht. Sie sind nett aber ich hasse sie. Die und die Amerikaner, Franzosen und Russen vernichteten unser Vaterland und werden unser Volk schaedigen. 8 Mai 1945 war keine Kapitulation. Es war ein Verrat des Deutsches Volk. Die Allierite werden Deutschen Helden strafrechtlich verfolgen aber die russische Unmenschen und die amerikanisch Terrorbombenschuetzen werden nie versuchen.

Ich weiss nicht genau was unsere Plan vor der Zukunft ist. Wir mussen ueberleben. Die Zukunft wird sehr sein und die Winter wird hart sein aber Hans wird Arbeit finden und wir werden unsere Leben und Land wieder aufbauen.  

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Heinrich Schulz: Kriegsende

1945 war für mich einer der schwierigsten Jahre meines Lebens.  Die Zeit in Kriegsgefangenschaft war nicht leicht, weil ich jeden Tag ganz viel arbeiten musste.  Als ich im Kriegsgefangenenlager war, habe ich als Bauer gearbeitet und das habe ich weiter nach dem Krieg gemacht.  Obwohl die Gegebenheiten des Lagers nicht gut waren, habe ich gehört, dass sie besser als für die russischen Kriegsgefangenen waren.  In den anderen Lagern, gab es einen Mangel an Essen und Wasser und die Betten waren auch fast nie sauber.  Ich fühle mich dankbar, dass wir genügend Essen bis jetzt bekommen haben.  Die Arbeit als Bauer war zeitaufwendig und schwer, und wir durften nicht mit den Briten fraternisieren. Sie erlauben uns auch nicht, im Kontakt mit unseren Familien zu sein. 

Jeden Tag mache ich Sorgen um meiner Familie, weil ich seit sehr lang von ihnen nicht gehört habe.  Hoffentlich wohnen sie in München immer noch. Ich wurde mit 20 direkt aus der Schule eingezogen und gleich danach war ich in Kriegsgefangenschaft, deshalb vermisse ich die Zeit bei ihnen. Weiterhin, um alles positiv zu sehen, bin ich glücklich, dass die Gegebenheiten in Kriegsgefangenschaft in England nicht schlecht sind. Die Arbeit als Bauer ist schwer, aber ich muss trotzdem durchkämpfen und hoffen, dass ich mich endlich mit meiner Familie wiedervereinigen werde.

  1. http://www.bbc.co.uk/history/british/britain_wwtwo/german_pows_01.shtml
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Paul Bauer: Kriegsende

Es war für mich eigentlich keine schwierige Entscheidung, wieder nach Deutschland nach der Kapitulation 8.5.45 zurückzukehren. Die komische und bedeutungslose Redensart, dieser „Tag der Befreiung“ war für mich und für meine Genossen in der Sowjetunion ein lächerliches Thema, weil wir schon gut wussten, dass Deutschland noch nicht total befreit ist. Die Austausch von Faschismus gegen eine neue Feindverwaltung (voll entwickelter Kapitalismus) kann ja kein erfolgreiches Ergebnis sein. Obwohl Deutschland jetzt von den Nazis befreit ist, ist dem Land drei-viertels (fast total) zurzeit bei den kapitalistischen Alliierten besetzt. Ich fühle mich nun so, dass meine Pflicht als Kommunist zu diesem Zeitpunkt wäre, der Deutschen in der einzigen befreiten sowjetischen Besatzungszone mit dem Integrationsprozess von einem faschistischen zu einem berechtigten und echt sozialen Staat zu helfen.

Vorher kämpfte ich im Krieg vor allem mit dem Nationalkomitee „Freies Deutschland“ gegen die deutschen Faschisten und überlebte. Meine Pflicht mit Waffen ist glü​​cklicherweise endlich zu Ende. Infolge meines neuen Diensts können die Deutschen, die ich vorher hinter mir verlassen hatte, sowohl politisch als auch kulturell und sozial besser erkennen, dass die dunklen Zeiten für ihr fast zu Ende sind- dass die Deutschen in dem sowjetischen Sektor bestimmt eine Befreiung erfahren haben. Das ich nun gut Russisch auch sprechen kann, ist natürlich ein Vorteil, denn ich kann als friedliche Verbindung zwischen den sowjetischen Besetzern und den deutschen Genossen dienen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die politischen Ziele, die ich den Niedergeschlagenen in der Ostzone mitteilen werde, nicht total herzlich und freiwillig bei der Bevölkerung angenommen würden!

Die Ruinenlandschaft Deutschlands im Jahr 1945 ist wohl unerreicht im ganzen Europa. Vermutlich waren meine Familie und Freunde, die sich immer noch in Deutschland zu bleiben entschieden hatten, im Laufe des Krieges getötet. Trotzdem bin ich hoffnungsvoll, dass endlich das Glück und Zukunft der Partei in Deutschland anders und besser entwickeln wird. In der Mitte von den Trümmern des Krieges werden wir beständige Strukturen mithilfe dieser neuen Ideologie erbauen. Jetzt, das ich neulich nach Ostberlin zurückgekehrt bin, kann ich mit dieser Arbeit beginnen.

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Inge und Bernhard: Kriegsende

Das Jahr 1945 war kein leichtes Jahr. Weil Bernhard sehr schwerhörig war, war er ausgemustert worden. Wir hatten nicht viel zu essen und es wurde weniger und weniger, aber wir waren zusammen. Da Dresden lange von Luftangriffen verschont worden war, ging es uns noch vergleichsweise gut. Aber das Schicksal von Dresden änderte sich radikal am 13. Februar 45. Wir waren gerade ins Bett gegangen als gegen 10 in der Nacht die Sirenen anfingen zu heulen. Zuerst überlegten wir, die Warnung zu ignorieren, da bisher ja nicht viel passiert war, aber dann zogen wir uns doch wieder an, nahmen unser kleines Köfferchen mit den wichtigsten Dokumenten und Dingen und gingen in den Luftschutzkeller. Schon ganz am Anfang des Krieges war ein Gesetz erlassen worden, dass jedes Haus so einen Keller haben musste. Unserer war nicht sehr groß. Die Decke und die Wände waren mit einer Extra-Schicht Ziegel verstärkt worden. Die Tür war aus dickem schweren Metall und das Fenster, das groß genug war, um notfalls dadurch das Haus zu verlassen, hatte auch eine schwere Metalltür, die von innen verschlossen werden konnte. Wir hatten Wasser, ein paar Konserven und zwei Liegen darin. Zuerst saßen wir auf den Liegen, später legten wir uns ein wenig hin, aber an schlafen war nicht zu denken. Die Geräusche, die wir von draußen hörten, machten uns Angst. Ein paarmal hörten und spürten wir Explosionen so nah, dass wir dachten, unser Haus sei getroffen worden. Aber wir hatten großes Glück (und waren auch nicht direkt im Stadtzentrum), denn unser Haus blieb verschont. Nicht allen unseren Nachbarn ging es genauso.

Als wir endlich den Keller verlassen konnten, war alles voller Rauch und der Himmel rot von den Feuern, die überall in der Innenstadt brannten. Bernhard lief sofort los, um Nachbarn und Freunden zu helfen, wo er konnte. Inge versuchte, das Haus einigermaßen zu sichern und zu säubern. Durch die vielen Explosionen waren Fenster zerbrochen und Asche und anderer Schmutz flog durch die Luft. Dieser Angriff war ein großer Schock und wir haben erst später das ganze Ausmaß erfahren. Fast 25000 Leute sind in dieser Nacht umgekommen und das schöne Dresden war komplett kaputt.

Verwandte, die auf dem Land lebten, luden uns ein, dem Chaos zu entfliehen und bei ihnen zu wohnen. Wir nahmen das Angebot an, zumindest für Inge, Bernhard blieb größtenteils in Dresden, kam aber zu Besuch so oft er konnte. Dort auf dem Land wurde im September 1945 unsere erste Tochter geboren.

 

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Jens Wagner

Ich heiße Jens Wagner und ich bin 10 Jahre alt. Meine zwei Lieblingsdinge sind Züge und meine sechsjährige Schwester Sabine. Sabine und ich wohnen hier zusammen in Frau Hoffers Kinderheim für unerwünschte Jugendliche. Wir sind erst letztens Waisenkinder geworden, weil unsere Eltern plötzlich bei einem bewaffneten Angriff auf unserer Stadt getötet werden. Vor Jahren wohnte meine vierköpfige Familie auf einem Bauernhof in Görlitz, Schlesien. Jetzt wohnen Sabine und ich in Dresden in diesem Kinderheim mit vierzehn anderen Flüchtlings- oder Waisenkindern. Leben hier ist schwierig, aber ich habe immer noch meine Schwester, deswegen ist alles nicht ganz hoffnungslos.

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Paul Bauer

Als einziges Kind meiner Eltern, kam ich, Paul Bauer, 1914 zur Welt. In Berlin wuchs ich während und direkt nach dem imperialistischen und unberechtigten Krieg auf. In meiner Kindheit nahm ich immer an, dass die neue deutsche Staat eine Verwaltung auch durchsetzen würde, die sich um die Versorgung des menschlichen Lebens sorgen würde und würde nie wieder die Neigung für Krieg und Blut auf selbstsüchtige, radikale und konservative statt gemeinsame Gründe verfolgen. Während der Zeit der Republik lernte ich allerdings schnell, dass dieses neue Deutschland sich auch notwendiger Aufgaben nicht angenommen hatte, sich mit den tatsächlichen Bedürfnissen und Anforderungen der Menschen zu beschäftigen. Diese Zeit war chaotisch und unberechenbar- bestimmt einer Zeit, während der viele radikale Veränderungen gefordert wurden. Als Junge verteilte ich politischen Flugblätter durchweg die Fabrik meines Vaters. 1932 wurde ich Mitglied der kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), um mein Leben und die Leben der Arbeiterklasse selbst in die Hand zu nehmen, gegen die populistischen Nazi-Partei sowie Kapitalismus idealistisch und politisch zu kämpfen und als Schriftsteller und Journalist auch die kommunistische Flugblätter endlich selbst zu verfassen. Direkt nach dem Reichstagsbrand 1933 entschied ich mich leider, meine Heimat Berlin zu verlassen und in die Sowjetunion politische Zuflucht von der Verfolgung der Parteismitglieder in Deutschland zu finden. Zwölf lange Jahre später bin ich neulich in „Berlin“ zurückgekehrt, oder so wurde mir erzählt… alles ist aber so anders geworden. Aber wie kann ich so überrascht sein? Sag mal, wann innerhalb meiner 31 Jahren habe ich schon mal das Geschmack der Normalität probiert? Jetzt ja ohne lebendige Familie und Freunde, beginne ich einsam mein neues Leben in Ostberlin.

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Frederika Mensch

Mein Name ist Frederika Mensch und ich bin 1920 geboren. Während des Krieges habe ich in einer Rüstungsfabrik gearbeitet und jetzt wohne ich in Rostock mit meiner Mutter und Großeltern, die ich nicht verlassen will, trotz ihrer dauernden Sympathie zu der Nazi-Partei. Ich will mein Leben verändern, aber ich bin unsicher, wie ich das schaffen kann. Wie kann ich einfach weggehen? Wie kann ich meine Verantwortlichkeiten hier aufgeben? Ich habe bisher die Familie immer zusammengehalten.  Was ist wichtiger: meine familiäre Verpflichtung oder meine Vernunft?

Ich glaube, ich muss einen Plan aufstellen. Ich muss einfach anfangen.

 

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Ingrid Stroop

Ich heisse Ingrid Stroop und ich bin 1915 in Luebeck geboren und wohne dort mit meinem man Hans. Ich ware sehr erfolgreich in der Schule und treffte ich Hans da 1930. Vor kurzem arbeitete ich in der Kriegsmarine Wehrmachtshelferinnen als Schreibkraft. Traurigweise kann ich keine Kinder im Welt bringen weil ich unfruchtbar bin. Deshalb bin ich ein sehnliches Mitglied der NSDAP mit einer Mitgliedschaft seit 1933. Hans war unser localer Zellenleiter und er haette eine gute Zukunft in der Partei. Ich glaube dass der Fuehrer der Retter Deutschlands war und der Judische Bolschewiki und Judische Kapitalisten zerstoerten unserer Vaterland. Ich werde der Fueherer jeden Tag vermissen und jeden nacht werde ich ueber ihm weinen.

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Heinrich Schulz

Guten Abend! Ich hieße Heinrich Schulz.  Ich bin 1925 in München geboren und ich wurde von meinen Eltern Eva und Hanz Schulz umgebracht.  Ich habe auch eine junge Schwester, die zwölf ist.  Ich wurde mit 20 direkt aus der Schule eingezogen und jetzt bin ich in Kriegsgefangenschaft in England. Während meiner Kinderheit, war ich immer sehr fleißig in der Schule. Weiterhin, als Soldat, war ich auch sehr fleißig aber ich habe trotzdem nie erwartet, dass ich würde fleißig als Kriegsgefangene arbeiten müssen.

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Josef Friedman(Müller)

Hallo, ich heiße Josef Müller. Wirklicht heiße ich, Josef Friedman, Friedman war meine Jüdisches Name und jetzt sei ich christlicher wegen des Krieges. Ich bin Zeit sechs Jahre mit einer christlicheren Familie gewohnt, die Mueller Familie. Sie sind eine wunderbare Familie und ich bin sehr dankbar, dass Sie mich Obhut genehmen haben. Am Anfang der Krieg war ich 10 Jahre alt, ich hatte eine kleinere Schwester, Ariela (6 Jahre alt) und meine Eltern. Wir hatten einem guten Leben vor dem Krieg. Jetzt Ariela ist verloren und meine Eltern sind vermutlich tot. Der Krieg ist zu Ende und jetzt muss ich meine Schwester finden und Sie zu Hause bringen.

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