Sep 2023
Jens Sparschuh und sein Werk
Biografisches zu Jens Sparschuh
Primärliteratur von Jens Sparschuh
Kinder- und Bilderbücher
Sekundärliteratur
Biografisches zu Jens Sparschuh
1955 wurde Jens Sparschuh in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geboren. Sein Abitur legte er in Halle an der Saale ab. Sparschuh studierte 1973 bis 1978 Philosophie und Logik in Leningrad (heute St. Petersburg). Dann übernahm er 1978 eine Assistenzstelle an der Humboldt-Universität in (Ost-)-Berlin und wurde 1983 zum Doktor der Philosophie promoviert. Seitdem arbeitet er als freiberuflicher Schriftsteller. Sparschuh veröffentlichte eine Vielzahl von Romanen, Hörspielen und Kinderbüchern. Zur Umbruchszeit engagierte er sich in der Bürgerrechtsbewegung der DDR und war Mitglied im „Neuen Forum“. Er lebte und lebt in Berlin.
Sparschuhs vielfältiges schriftstellerisches Werk ist geprägt von Themen wie Identität und Ich-Verlust, Regression und Verstummen, der Analyse herrschender Rationalitätsstrukturen sowie innere Leere und Orientierungslosigkeit. Zur Darstellung nutzt er, so von Bormann und Nause in Killys Literaturlexikon, „ein[en] leichte[n], anspielungsreiche[n] Erzählton voller Sprachwitz, Humor, Parodie, Groteske.“[1] Einige seiner Werke sind: Der große Coup (Berlin 1987), Der Schneemensch (Köln 1993), Der Zimmerspringbrunnen (Köln 1995), Lavaters Maske (Köln 1999) und Schwarze Dame (Köln 2007). Sein aktuellster Roman ist Jakobs Muschel (Hildesheim 2019).
[1] Von Bormann, Alexander / Nause, Tanja. „Jens Sparschuh“. In: Killy Literaturlexikon. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Bd. 11: Si – Vi. Berlin, Boston: de Gruyter, 2011 , S. 88-89, hier: S. 89.
Primärliteratur von Jens Sparschuh
Waldwärts. Eine Reiseroman von A bis Z erlogen. Berlin: Buchverlag Der Morgen, 1985, wieder aufgelegt: Frankfurt am Main: Edition Büchergilde, 2004.
Der große Coup. Aus den geheimen Tage- und Nachtbüchern des Johann Peter Eckermann. Berlin: Buchverlag Der Morgen, 1987, wieder aufgelegt: Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1996.
KopfSprung. Aus den Memoiren des letzten deutschen Gedankenlesers. Berlin: Buchverlag Der Morgen, 1989.
Indwendig. Winsen / Luhe: Winsener Verl.-Vermittlung, 1990.
Der Schneemensch. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1993.
Der Zimmerspringbrunnen. Ein Heimatroman. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1995.
Ich dachte, sie finden uns nicht. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1997.
Lavaters Maske. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1999.
Eins zu eins. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2003.
Silberblick. Zwei Unterhaltungen. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2004.
Ich glaube, sie haben uns nicht gesucht. Zerstreute Prosa. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2005.
Schwarze Dame. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2007.
[mit Sten Nadolny] Putz- und Flickstunde. Zwei Kalte Krieger erinnern sich. München: Piper, 2009.Im Kasten. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2012.
Ende der Sommerzeit. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2014.
Das Leben kostet viel Zeit. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2018.
Die Matrosen der Zeit. Ein Logbuch. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2021.
Nicht wirklich. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2023.
Kinder- und Bilderbücher
Parzival Pechvogel. Kinderroman. Zürich: Nagel & Kimche, 1994.
Die schöne Belinda und ihr Erfinder. Zürich: Nagel & Kimche, 1997.
Stinkstiefel. Zürich: Nagel & Kimche, 2000.
Mit Lieschen Müller muss man rechnen. Eine Geschichte mit Zahlen. Zürich: Nagel & Kimche, 2006.
Morgens früh um sechs… Die Geschichte von der kleinen Hexe und dem dicken Heinz. Bilderbuch. Rostock: Hinstorff, 2009.
Sibylle Prinzessin von Schwanstein. Rostock: Hinstorff, 2012.
Der alte Mann und das Meerschweinchen. Hildesheim: Gerstenberg, 2017.
Jakobs Muschel. Hildesheim: Gerstenberg, 2019.
Julia und ihr kleiner Großvater. Hildesheim: Gerstenberg, 2022.
Sekundärliteratur
Bachmann, Robert. Jens Sparschuh und die Wende: „Der Zimmerspringbrunnen“ im Kontext der Wiedervereinigung. München: GRIN, 2011.
Bonitz, Sven. Das Wendebild in Jens Sparschuhs „Der Zimmerspringbrunnen“. München: GRIN, 2009.
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Depka Prondzinska, Danuta. Der spanische Schelmenroman und seine deutschen Verwandten. München: GRIN, 2008.
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