Dec 2017
Träume
von Albrecht Classen
Im Abendlicht
über der Neuen Welt
entstehen
mancherlei Träume,
wie es hätte sein können,
was besser gewesen wäre,
wenn nicht die Umstände
so gewesen wären,
oder gewisse Personen
die Herrschaft und Macht
nicht an sich gerissen hätten.
Kopfschüttelnd
versinkt die Sonne
hinter dem Horizont,
ungläubig
das menschliche Treiben
noch einmal betrachtend,
was habt ihr euch nur dabei gedacht,
den Wölfen zu glauben?
Solche Unschuldslämmer!
Es war einmal gewesen,
so beginnen die Märchen
von Gerechtigkeit und Frieden.
Inzwischen klopft es überall,
der Dollar hat das einzige Sagen,
die Feinde stehen ad portas,
wer sie auch immer sein mögen,
zeig nur nicht eure dunkle Haut,
und der Halbmond darf es auch nicht sein.
Unter dem (Haken)kreuz stehend,
die Waffen blank und schussbereit,
rüstet sich der gute Amerikaner,
soll ja die frühere Welt
ganz neu erschaffen werden.
Frauen zurück an den Herd,
die Schwulen schwupps davon,
Fremde dürfen draußen bleiben,
und die Schwarzen, ja die Schwarzen,
dürfen die Felder wieder bearbeiten,
ganz so wie es Gott befohlen hat,
denn wir, ja wir, hail America!,
wir sind die guten Menschen,
ganz wie unsere Haut es zeigt.
Von Angst wollen wir nicht reden,
stark ist unsere große Nation,
jawohl mein Kreditgeber,
bald kriechen wir allesamt ins Grab.