Sep 2023

Rezeption von Der Zimmerspringbrunnen

Als „Heimatroman“, den der Titel verspricht, ist Sparschuhs Roman heimatlos, und auch von dem „rasanten Gesellschaftsroman“, den der Klappentext verspricht, kann keine Rede sein. Zwischen zwei Buchdeckeln jedenfalls macht „der Zimmerspringbrunnen“ einen ebenso schlechten Eindruck wie mutmaßlich als Original im Wohnzimmer. Nur daß man das monotone Geplätscher abstellen könnte.  

Andreas Platthaus, F.A.Z. vom 14. Dezember 1995, S. 34  

 

Mit diesem burlesken Vertreterroman aus dem Jahr 1995 ist Sparschuh das Kunststück gelungen, alle komischen und tragischen Aspekte der Ost-West-Spaltung aufzugreifen und ohne Larmoyanz durchzuspielen. Eine gekonnte – 2001 auch fürs Kino verfilmte – Satire über den Erfolg. 

https://www.mdr.de/kultur/radio/ipg/sendung885744.html (eingesehen am 25. August 2020) 

 

Jens Sparschuhs satirischer Heimatroman „Der Zimmerspringbrunnen“ bereitet schier grenzenloses Lesevergnügen: Verspottet werden ost- wie westdeutsche Eigenarten gleichermaßen, sei es die zum bequemen Ritual gewordene Opferhaltung der einen, sei es die Kolonisierungswut der anderen Deutschen. Sparschuh erzählt sicher, schnell und witzig. „Ein Buch für den Urlaub und für den ICE“, meint der Autor – übrigens ohne jede Bescheidenheit. […] Sparschuh spielt mit der gängigen DDR-Nostalgie, ohne sie zu verachten. „Für viele Leute ist das Alte allzu plötzlich zu Ende gegangen“, meint der Ost-Berliner Autor, „wie eine ausgebrannte Raketenstufe irrt die DDR noch in deren Köpfen herum.“  

Martin Doerry, Der Spiegel vom 25. September 1995 

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